Knopf:UB SbnR 1763-1774 Knopf

Sammlung der besten und neuesten Reisebeschreibungen in einem ausführlichen Auszuge, worinnen eine genaue Nachricht von der Religion, Regierungsverfassung, Handlung, Sitten, natürlichen Geschichte und andern merkwürdigen Dingen verschiedner Länder und Völker gegeben wird.
[Aus verschiedenen Sprachen zusammengetragen. / Aus dem Engländischen übersetzt.], 12 Bde.
(Berlin: Mylius 1763-1774) [Register in Bd. 12]

Exemplar: <4> VIc C 598
Die beiden ersten Bände in zweiter Auflage: 1765, 1765


Adickes 1911, S. [52: Ives 1777,] 85.
Besprechung: WN, 11. Juli 1774, S. 221-223.

Inhalt


Bd. 1 (1763 / 1765):

Maundrells Reise von Aleppo nach Jerusalem (001-093) / Shaw: Algerien (094-186) / Wood: Palmyra (187-225) / Pococke: Aegypten (226-322) / Drummond: Cypern, Syrien (322-394) / Russel: Aleppo (395-443) / Hanway: Rußland, Persien (444-472)

/£{Ak, VII: 162,24} /£{ms400-106} / /£{an-men083} /£{an-Doh031}
/S. 82: [Der Fluß Barrady] macht Damascus, und die ganze Gegend fruchtbar. Dieselbe ist so zum Entzücken angenehm, so besonders zum Genuß der Wollust ausgezeichnet, daß Mahomet, als er sie von dem Gipfel eines hohen Hügels übersah, nicht weiter gehen wollte, damit er nicht der Versuchung Platz geben möchte. Er gieng vielmehr mit dieser Anmerkung zurück: nur ein Paradies ist für den Menschen bestimmt. Das Meinige soll nicht von dieser Welt seyn.


/S. 129:
/£{Doe-090} /
Es ist merkwürdig, daß die Einwohner dieser Küsten durchgängig schwarzbraun mit dunkeln Haaren sind. Hingegen, wenn man näher an die Berge von Aureß kommt, findet man sie mit lichten, rothen oder gelben Haaren. Hieraus möchte man fast muthmassen, daß sie von den Vandalen, die sich zwischen diesen Bergen in Haufen vereinigten, übrig geblieben sind.


Bericht einer Reise nach Palmyra, sonst Tedmor in den Wüsten, nebst einer Beschreibung dessen, was von dieser berühmten Stadt übrig geblieben ist. (S. 187-225)

/S. 189: [...]; sie maassen die scamandrische Ebene mit dem Homer in den Händen. /
/£{Her8-46} / £{Her8-78} / £{Hes-028} /

/S. 190: 2tes H'stück:

Von der Reise durch die Wüste nach Palmyra, und von dem gegenwärtigen zerstörten Zustande des Orts. / [1ster Satz:] Keine Reise durch Morgenland ist beschwerlicher, als die Reise nach Palmyra. Sie liegt in einer Wüsteney, die ganz ausser der ordentlichen Strasse, und über das Gebiet des Großherrns hinaus ist.

/S. 196: Die Erdbeschreiber sind in Ansehung der Lage von Palmyra unterschieden; einige setzen sie nach Syrien, andre nach Arabien, und manche nach Phönicien. Nach dem Ptolemäus liegt sie im 34sten Grad der Erdbreite; an der Abendseite ist sie mit einer Reihe kahler Hügel besetzt; an den übrigen hat sie die Aussicht nach den Wüsten. Aleppo und Damascus liegen, eins wie das andre, 6 Tagereisen davon, wenn man jede Tagereise 8 französische Meilen weit rechnet.

/S. 198: Ein einziges Gebäude ist hier, dessen Reste überaus prächtig sind. Dieses war, nach Herrn Woods Meynung, der Tempel der Sonne. [gegenüber: Kupfer der Ruinen mit dem Prospect des Sonnentempels in der Ferne; eingehende Erörterung wg. Wasserversorgung; die antiken Leitungen sind zerstört.]

/S. 201: 3tes H'stück:
Etliche Vermuthungen über den alten Zustand von Palmyra.
/ [...] Es ist in der That wunderbar, daß die Geschichte uns kaum etwas mehr als bloße Muthmaßungen, von dem, was theils Balbeck, theils Palmyra betrift, liefert. Gleichwohl findet man sonst nirgends so prächtige Reste des Alterthums, wovon wir aber wenig Unterricht haben, ausser was durch die Aufschriften herausgebracht wird.

/S. 208: 4tes H'stück:
Fortgesetzter Bericht von dem alten Zustande der Stadt Palmyra, nebst einem Auszuge aus der Geschichte der berühmten Königinn Zenobia.

/S. 212: Nach dem Tode des Odenatus übernahm Zenobia die Regierung im Namen ihrer Kinder. Sie entsagte dem Bündnisse mit den Römern, sie griff den römischen Heerführer Heraclianus an, der wider die Persianer geschickt war, und schlug ihn dergestalt, daß er mit genauer Noth ihren Händen entging.


Pococke

/S. 227: Auf einer kleinen Insel, die sonst einen Theil des Hafens ausmachte, hat der bekannte Lichtthurm Pharus gestanden; seine Lage war, nach der Meynung unsers Schriftstellers, beym Eingange des neuen Hafens. Denn bey heiterm Wetter kann man unten im Wasser etliche prächtige Säulen gewahr werden, die wahrscheinlicher Weise von diesem berühmten Thurme übrig geblieben sind.

Sechstes Hauptstück (S. 272-280)

/S. 272: Mitten in jeder Pyramide war, nach des Strabo Berichte, ein Stein, der, wenn er weggenommen wurde, zu unterirdische Gängen leitete. Darinnen befanden sich die todten Körper, denen zu Gefallen diese Pyramiden aufgerichtet waren.

/S. 274: Weil diese Behältnisse zu Gräbern bestimmt gewesen, so wollen wir nach der Beschreibung des gelehrten Herrn Mallet einige Nachricht von dem Innwendigen der größten Pyramide geben.

/S. 275:
/{Kae-508}
Allda zeigt sich ein Grab von sehr schönem Granitmarmor, dessen Länge 7 oder 8 Fuß, und die Tiefe vier oder fünfthalben beträgt. Darinnen hat er vermuthlich gelegen, wie wohl nichts mehr davon vorhanden ist. Aus dem Rande des Grabes kann man schliessen, es sey zugedeckt gewesen. Der Deckel aber ist ganz und gar weggetragen worden.
[...] Aus der Anlegung desselben [sc. des Grabzimmers] sollte man gewiß vermuthen, daß es nicht bloß zur Aufnahme der Todten bestimmt, sondern auch zum Gebrauch gewisser lebendiger Körper getreuer Unterthanen eingerichtet gewesen, die sich freywillig noch bey Lebzeiten mit dem Reste des Fürsten begraben. Solche Muthmaßung wird noch glaubwürdiger, weil man zwey Hölen bemerkt. Die eine geht, anderthalb Fuß breit, ganz durch bis an die äussere Seite der Pyramide gegen Mitternacht. Die zweyte, die nicht völlig so breit ist, erstreckt sich schräg nach dem Boden des Gebäudes hinunter. Die erste dieser Hölen hatte die Absicht, den Leuten Luft zu geben, und vermittelst eines Seiles, und einer Büchse oder Korbes, die mit der Höhe eine Gemeinschaft hatten, Lebensmittel zuzubringen. Durch die andere schafften sie ihren Koth und Unflath weg.

/S. 276-280: [Beschreibung der Einbalsamierung nach Herodot und Diodor]

Siebendes Hauptstück (S. 281-307)

/S. 285f.: Auf ihrem Wege sahen sie von ferne den[!] berühmten Labyrinth, der nach des Herodotus Berichte zu der Zeit, als Aegypten in 12 Reiche getheilt war, von den 12 regierenden Königen gebauet worden ist. Er hielt 12 große Paläste in sich, worinnen sie bey Gelegenheit zusammen kamen, alles, was den Staat und die Religion betraf, auszumachen. Andere Schriftsteller sind in Ansehung der Stifter dieses außerordentlichen Gebäudes von ihm unterschieden. [../.]
[Die folgenden Details passen nicht zu Hes-232f.]


Bd. 2 (1764 / 1765):

  • Hanway (1-114) /

    4tes Hauptstück
    [...] von den Turkomannen weg [...]; Beschreibung von Casbin und dem neuen Palaste. (1-9)

    S. 6: In einer Zeit von drey Tagen erreichte er die große Ebene von Casbin. Der Boden war damals auf derselben drey Fuß tief mit Schnee bedeckt; [...].
    S. 7: Etliche Meilen über diese Ebene hinaus steht die Stadt Casbin [sc. Qazvin / Ghazwin im nördlichen Iran];


  • Pontoppidan: Norwegische Naturgeschichte (115-239) /
  • Norden: Aegypten und Nubien (240-480).

    S. 247 [Die Säule des Pompejus] steht auf einer Anhöhe, wo man zwo schöne Ausichten hat. Eine erstreckt sich nach Alexandria, die andre nach der niedrigen Gegend, die an dem Ufer des Nilflusses hingeht, und den über das Thor von Rosetta hinaus gemachten Kanal umgiebt, wodurch das Nilwasser nach Alexandria kommt.

    /S. 260f. [knappe Beschreibung des Mokkias sc. 'Nilmesser']

    /S. 270-288 [Beschreibung der drei Pyramiden bei Giseh / Nichts passendes zu Mes-065f.]


    Bd. 3 (1765): Thevenot / Marco Polo / Arvieux

    Thevenot: Reisen in Europa, Asien und Africa (S. 261-462)

    /£{Kae-056} /
    /S. 273: Endlich paßirte er zwischen die Schlösser der Dardanellen, welche sein Schiff begrüssete. Beyde Schlösser liegen am Hellespont, und werden von den Türken Boghas genennet. Sie stehen zwey Meilen voneinander, welches die ganze Breite des Canals ist, das eine ist in Europa, und das andere in Asien. Sie sind der Schlüssel zu Constantinopel, obgleich diese Stadt noch 200 Meilen davon entfernt ist. Das Schloß von Europa liegt in Romanien, und hieß ehedem Sestos; und das von Asien liegt in Natolien, und hieß vordem Abydos. [...] Von hier bis Gallipolis, den Canal herauf, sind fünf und dreyßig Meilen.

    /S. 334: [5 Karavanen nach Mekka: von Kairo (ex Aegypten) / von Damaskus / von Kairo (ex Marokko) / von Persien / von Indien]

    /£{Hes-209}
    /S. 338:
    Von hier gehet die Reise nach Medina, zu Mahomets Grabe, welches, ihrem Vorgeben nach, in einer Kammer soll befindlich seyn, dessen Mauern ganz mit Magnet bedecket sind, der den eisernen Sarg in der Luft schwebend erhält.

    /S. 340: Diejenigen, welche dieses Grab gesehen, versichern, daß der Sarg auf der Erde stehe; [...].

    /S. 340f.: Nilmesser

    /S. 365: [Zahme 'Leoparden' zur Jagd auf Ziegen in Persien.]

    /S. 368: [Schiiten / Sunniten: Perser / Türken]

    /S. 379: Bender / Gomron

    /S. 391: [...]; und im Jahre 1665, in welchem unser Autor zu Bassora war, verursachte der bekannte heiße Wind, Samiel genannt, daß in zwanzig Tagen viertausend Menschen starben.


    S. 399-462 [Indien nach Thevenot]

    /S. 420: Man hat in dieser Stadt [Dehly] ein gewisses Metall, welches Tutunac heißet: es kommt den Zinne sehr nahe, nur ist es schöner und feiner, und wird oft vor Silber gehalten; man bringt es aus China.

    /S. 432f: [4 Stämme: Braminen (Gelehrsamkeit) / Catry oder Raspouten (Kriegshandwerk) / Soudr oder Courny (Ackerbau) / Quens oder Banianen (Kaufleute, Wechsler, Mäkler).
    /S. 433: Vor Alters waren nicht mehr, als diese vier Stämme. [...] Die Piriaves aber, oder die Der oder Halaleour, sind unter allen vier und achtzig Stämmen am meisten verachtet, weil sie unreinlich leben; und wer mit ihnne umgehet, wird auch vor unrein gehalten.
    /S. 437: In diesem Lande sind eine Art von Religiösen, die sich Faquirs nennen. Sie laufen das Land herum, und betteln unter dem Scheine der Heiligkeit und Frömmigkeit.
    [Nichts zu He8, p. 76. / W_St: 20.11.2020]
    S. 452f. Viziapour
    /S. 461: Candis / Ceylan


    Arvieux, S. 463-532

    Bd. 4 (1766):

    Arvieux: Fortsetzung (1-131) / Reisen durch Italien aus den neuesten Schriftstellern zusammengetragen (132-414)

    /S. 364f.: Dieser alte appianische Weg führet durch ein Vorgebürge bis Terracina. Das Vorgebürge / wurde nemlich vom Appinus durchhauen, um sein Pflaster zwischen dem Meere und diesem Vorgebürge fortzusetzen. Man hat ganzer zwanzig Schritte lang und drey in der Breite den bloßen Felsen zum Fußboden, der ausgehauen worden. Auf der einen Seite ist der Fels ungefehr hundert und zwanzig Fuß hoch, von unten bis oben gerade wie eine Wand gehauen. An der Vorderseite desselben siehet man römische Zahlen sehr tief eingehauen, die die Zwischenräume von I bis CXX anzeigen.

    /S. 367: Der Weg von Rom nach Neapel gehet über Capua durch zwey verschiedne Landstraßen. Die eine führet durch Veletri und Terracina nach Capua. Diese haben wir itzt aus dem Herrn von Blainville beschrieben. Sie ist die gemeinste, welche die meisten Reisenden nehmen. Die andere Landstraße nach Capua geht über Anagni und den Berg Caßino. Die schwedischen Verfasser der Memoires sur l'Italie hatten diesen Weg beschrieben, der durch das Land der alten Hernicier führet, und sehr rauh und beschwerlich ist.

    /S. 400: Sogleich verläßt man die Via Flaminia, und kommt auf die alte Via Caßia. Von derselben findet man noch ganz unversehrte Reste zwischen dem vermeynten Grabmal des Nero und Baccano; besonders aber zwischen Storta und Baccano. Man beobachtet auch, daß nicht allein die drey alten berühmtesten Landstraßen, die Flaminia, Aemilia und Appia, sondern auch alle die, welche sich vor den Thoren von Rom endigten, und von denen man noch viele Reste siehet, mit Steinen von eben derselbigen Farbe gepflastert gewesen, die aus einem Steinbruche genommen zu seyn scheinen.


    Bd. 5 (1767):

    Labat etc: Beschluß Italien (001-063) / Müller & Gmelin: Sibirien (063-249) / Krascheninnikow: Kamtschatka (250-301) / Chardin: Persien (302-556)

    Chardin: 1stes H'Stück (302-347)

    2tes H'Stück (347-

    /S. 387: Die Christen dürfen in der Stadt [Ispahan] ohne besondere Erlaubnis des Königs nicht wohnen. Ihre eigentliche Wohnung ist in einer Vorstadt jenseit des Flußes.

    /S. 395- Vorstädte / + Olearius

    /S. 400:
    /£{Phi-266M}
    Außer den jeztbeschriebenen Vorstädten befinden sich jenseit des Flußes und an den Ufern desselben noch zwey andere, welche durch die erwehnte Brüken mit der Stadt zusammenhängen. Sie sind zwey schöne und große Orte. Einer heißt Seated Abad d. i. der Aufenthalt der Glükseeligkeit, und die zweyte wird Julfa genennet, woselbst die christlichen Armenianer wohnen.

    /S. 401: Julfa ist vielleicht die größte Vorstadt in der Welt.

    /S. 461-497: 4tes H'stück: Von dem Königreiche Persien überhaupt; ...

    /S. 468:
    /£{Doe-048'f.}
    Die Winde werden niemals zu großen Sturmwinden. Aber längst dem Persischen Meerbusen giebt es einen tödtlichen Wind, den man Bad-sa-moum d. i. giftiger Wind nennet. In der Gegend selbst heißt er Samyel. Er herrscht allein zwischen dem 15 Junius und 15 August, während welcher Zeit auch die gröste Hitze an diesem Meerbusen regieret. Dieser Wind wehet mit großem Geräusche, scheint ganz roth und entzündet, und tödtet alle Leute, die er heftig anwehet, durch eine Art von Erstickung, sonderlich bey Tage. Was aber das wunderbareste ist, so brennet dieser Wind die Körper der davon getödteten sofort ganz mürbe, ohne daß jedoch ihre Farbe und Gestalt verändert wird, so daß man das Stük, das man anfasset, auch in der Hand behält. Dieser Wind erhebet sich allemal schleunig, wie ein Wirbelwind, und wenn man dessen Ankunft merket, muß man sich geschwind das Gesicht bedeken, und sich mit dem Bauche auf die Erde werfen, und das Gesicht in den Staub drüken, bis der Wirbelwind vorüber ist, welches nach Verlauf einer viertel Stunde geschehen soll.

    /S. 469:
    /£{Phi-257M} /
    Die natürliche Leibesgestalt der Persianer ist ursprünglich heßlich. [...] Aber die Leibesbeschaffenheit der Perser in dem Innern des Reiches ist jezt durch ihre Vermischung mit den Georgianern und Circaßiern sehr schön geworden. Man kann nicht läugnen, daß leztere beyde Völker nicht die schönsten und wohlgestaltesten Menschen sind. Es ist fast keiner von Stande in Persien, der nicht von einer Georgianischen oder Circaßischen Mutter entsprossen wäre. Durch diese Vermischung, die nun schon beynahe zweyhundert Jahre lang fortgedauert hat, sind die Persianer, und sonderlich die Standespersonen, schön und wohlgewachsen. Zu dieser Schönheit des Körpers trägt auch die gute Temperatur des Clima, und die Mäßigkeit, in welcher sie erzogen werden, viel bey. Denn sonsten, ich wiederhole es noch einmal, würden die Großen Persiens die heßlichsten Menschen von der Welt seyn, [...].

    /S. 498-556: 5tes H'stück: Von dem Erdreich in Persien. Von den Bäumen, Pflanzen, Blumen, Früchten, und andern Producten; [...]. Von der Jagd. Von den Handwerken, Künsten und Manufacturen. Von dem Commercium und der Münze.
    /£{Doe-147,09}
    /S. 514: Der schönste wilde Vogel in Persien ist der Pelican. [...] Damit er aber seinen Jungen zu trinken verschaffe, so holet er das Wasser zuweilen zwey Tagereisen weit in dem Sake seines Schnabels herbey. [...]. [...]; und das ist fabelhaft, daß er sich in die Brust beißen sollte, um seine Jungen mit seinem eigenen Blute zu nähren.


    Bd. 6 (1768):

    Chardin: Persien (001-074) / Scheuchzer & Gruner: Schweiz (075-279) / Christoph Borrus: Beschreibung von Cochin China (280-320) / DuHalde: China (321-516)

    /S. 3-74: 6tes H'stück: Von den Wissenschaften, freyen Künsten, von der Regierungsform in Persien. Von den Gelehrten, [...].

    /S. 7:
    /£{Phi_238M} /
    Die Griechischen Bücher, die sie ihrer Philosophie zum Grunde legen, sind Sokrates, Plato und Aristoteles; in der Mathematik Archimedes, Euclides, Theodosius, Menelaus, Apollonius und Ptolemeus; und in der Medicin Hippocrates und Galenus. In der Astrologie folgen sie lediglich dem Ptolemeus. [...] Avicenna, sonst auch Ibn-Sina genannt, wird von den Persianern als der gröste Arzt und Philosoph verehret.

    /S. 37: Die Medicin der Perser ist die Galenische. Sie erzählen von dem Galenus mancherley Fabeln. Unter andern halten sie ihn für einen Zeitgenossen Christi, ob er gleich hundert und sechszig Jahre hernach erst gelebet hat, und sie geben vor, daß beyde vielen Umgang miteinander gepflogen hätten.

    /S. 38: Die Mahometanische Legende sezt hinzu, daß Galenus viel von Christi Wundercuren gehöret und davon gesagt habe: Das kann kein natürlicher Mensch seyn, sondern muß ein Prophet seyn. Er habe darauf seinen Neffen mit einem Briefe folgendes Innhalts an Christum geschicket: [...]. Die Persianer versichern, daß dieser Neffe des Galenus der heilige Philippus gewesen sey, den Christus nachher bey sich behalten und zu seinem Apostel gemacht habe.


    S. 347-349 [Über Si fan]

    /S. 353-357 [Über die Miao se]


    /S. 369:
    Die Chineser stellen sich die Erde viereckigt vor, und halten dafür, daß China der größte Theil davon sey. Wenn sie also ihr Reich nennen wollen, so bedienen sie sich des Ausdrucks Tien hia, unter dem Himmel. Dieses Wort haben sie immer im Munde. Dieser schönen geographischen Erkenntnis zufolge, haben sie die andern Völker in die Winkel dieses vermeynten Vierecks gesteckt, und, weil sie dieselben alle für Barbaren halten, ihnen eine Ehre damit zu erweisen geglaubet, wenn sie sich dieselben zinßbar machten.


    S. 497: Im Jahre 1632 kamen die Väter des Dominicanerordens in China an, um daselbst das Evangelium zu predigen Ihnen folgten bald einige andere vom Franciscanerorden nach. [...] Den Pater Adam Schall schlug er dem Kayser zur Verbesserung des Calenderwesens vor. [...]

    S. 506f.: Der Pater Ferdinand Verbiest bekam Befehl vom Kayer, alle Fehler des Chinesischen Calenders schriftlich aufzusetzen, der vom Yang quang sien verfertigt worden, welcher an die Stelle des P. Schalls gekommen war, [../.]. Der P. Verbiest ward hierauf zum Präsidenten des mathematischen Collegii ernennet, und kam bey dem Kayser in so großer Achtung, daß er ihn fünf Monate in der Mathematik unterrichten mußte.


    Bd. 7 (1769):

    Duhalde: China & Tatarey (1-153) / Kaempfer: Siam / Japan (153-251) / Roe; Holwell, und andere Schriftsteller: Kurze Nachricht von Indostan (251-305) / Clarke und andere: Spanien und Portugall (306-507) [S. 448-473: Portugal] / Anmerkungen über den westindischen Handel der Spanier (508-530)


    S. 97ff: [Sprache und Schrift]
    [Nichts hinreichend Konkretes zur Schrift: Hes-190]

    S. 118ff: [Astronomie in China]


    /S. 199:
    /£{Doe-188,01}
    Seit einem Jahrhunderte sind vier Hauptreligionen in Japon gangbar gewesen. 1) Sinto, die alte Religion. 2) Budso, oder die Verehrung der auswärtigen Götzen, die aus Siam, China, und von andern Ländern her, nach Japon gebracht worden sind. 3) Siuto, oder die Lehre ihrer Weltweisen und Moralisten, und 4) Devius oder Kiristando, das ist, der Weg Gottes oder Christi, wodurch nichts anders als die christliche Religion verstanden wird.


    /S. 265:
    Die Unterkönige oder Gouverneurs werden Nabobs genennet. Die, welche ihnen im Range folgen, und etwa so viel vorstellen, als bey uns der Adel, heißen Chans, und sie führen gemeiniglich noch einen Beynamen, der von ihrer Beförderung genommen ist; z. E. Asaph Chan, der reiche Herr; Chan Channa, der Herr aller Herren. Die obersten Militairmitarbeiter heißen Omrahs; und wer ein General gewesen ist, wird Mirza betittelt.
    /S. 276f.:
    /£{Hes-199} /
    Große Summen rechnet man nach Lacks, Carons, und Arabs. Ein Lack ist. 100.000 / Rupien, ein Caron oder Carol 100 Lacks, und ein Arab ist 10 Carons.
    /S. 284
    Die Pattans, ein nördliches Volk, das die Gebürge von Candahar bewohnet, ist, ob es gleich die mahomethanische Religion bekennet, dem maurischen Regimente nicht weniger Feind, als die Morattans oder andere indianische Heiden.
    /S. 288
    Nach dieser Zeit sind neue Revolutionen zu Deli entstanden, und im Jahr 1757 war Timur auf den Thron gesetzet, und das mogolische Reich wurde den Pattans unterwürfig.
    /S. 292
    /£{He8-76} / /£{Hol-258}
    Auch derjenige wird glücklich gepriesen, der in der Todestunde den Schwanz einer Kuh zu fassen kriegt; denn sie glauben die Seelenwanderung, und stehen in der Meynung, daß die Seele zuweilen in der Körper einer Kuh fahre, und das halten sie für eine große Ehre.
    [...]
    Unter den Braminen ist ein religiöser Orden, den man Fakirs oder Johgis nennet. Sie haben das Gelübde des ehelosen Standes und der Armuth, und erleiden, um die Gunst des Brama zu erhalten, alle beschwerliche Pein und Marter.
    /S. 294f.
    Außer den vielen heydnischen Stämmen ist auch eine Secte, die man die Perser oder Guebern nennet, und welche das Feuer anbeten. Sie sind arbeitsame Leute, und beschäftigen sich mit dem Handel und der Hauswirthschaft. Die Banians oder Heyden verheyrathen sich oft im / sechsten oder siebenten Jahre ihres Alters, aber sie üben den Beyschlaf nicht eher, als bis die Braut zwölf, und der Bräutigam sechszehn Jahr als sind.

    [Nichts ad Perron etc.; keine Darstellung des Kastensystems]


    Bd. 8 (1770):

    Großbritannien / Schiffahrtsgeschichte: [chronologisch nach den Regentschaften]


    Bd. 9 (1771):

    Frankreich (1-136) // Woodes Rogers & Courtney um die Welt (137-280) // Johann Smith (281-338) // mittägige Länder von Afrika (Marollo de Sorrento) (339-381) // Dampier; (382-480) // Lionel Wafer: Darien (481-504)

    S. 103-108 [zu John Law; jedoch nicht die Anekdote in Mo-Kae p. 410]
    [ebenfalls negativ: Passage Angola / Mosambique]


    Bd. 10 (1772):

    Amerika (Columbus 1-150 / Spanier 151-181 / Cortes 182-386 / Mexiko 387-400 / Neuspanien 409-418 / Terra firma 419-440 / Pizzaro 441-504) / Einige Nachrichten von den Einwohnern in Patagonien, nach Byron 506-516]


    Bd. 11 (1773):

    Fortsetzung der Entdeckung und Beschreibung von America; S. 1-600; Ulloa 001-102 / Neuere Beschaffenheit von Brasilien 130-152 / Jesuiten in Paraguay 153-162 / Rogers: Nordamerica (163-299) / ... / Antillen (371-410) / LeMaire & Schouten (439-471) / Bougainville, (472-600).

    /S. 6-7: [Mulatten, Terceronen, Quarteronen, Quinteronen] Dies ist der letzte Grad, da kein sichtbarer Unterschied zwischen denselben und den Weißen weder in der Farbe noch in den Gesichtszügen ist, ja, sie oft noch weißer als die Spanier selbst sind. [...] denn zwischen den Mulatten und Negern ist ein anderer Schlag von Menschen, die sie Sambos nennen, die aus einer Vermischung zwischen einem derselben und einem Indianer, oder unter sich selber, entspringen. [../.] Zwischen den Terceronen und Mulatten, den Quarteronen und Terceronen giebt es noch solche, die Tente en el Ayre, d. i. in die Luft gehängte, genennt werden, weil sie weder weiter kommen, noch zurückgehen. Kinder deren Eltern ein Quarteron oder Quinteron, und ein Mulatte oder Terceron sind, heißen Santo atras, d. i. Zurückgehende; weil sie anstatt den Weißen näher zu kommen, zu dem Negergeschlecht zurück gegangen sind. Alle Kinder zwischen einem Neger und einem Quarteron heißen Sambos de Negro, de Mulatto, de Terceron etc. [Ebenso AHR, Bd. 9 (1751), S. 25]


    /S. 131: Paraiba: Fluß und Hafen
    /S. 133-134: Brasilienholz
    S. 135: Die Bucht Bahia, wie sie die Portugiesen nennen, oder die Bucht aller Heiligen, ist etwa zwölf französische Meilen drüber, aber an verschiedenen Orten, wegen der Sandbänke und Klippen, kaum schiffbar. {Kae-55 / Mes-20}
    S. 143: Goldgruben
    S. 146: Die Stadt San Salvador
    S. 147: Die Hauptmannschaften, die weiter gegen Mittag liegen, führen ihren Handel auf dem Rio Janeiro, der so genennt wird, weil er in dem Jenner 1515 entdeckt worden, und der jetzt einer der berühmtesten Flüsse in der Welt ist.

    S. 149-151:
    /£{Hes-177,09} /
    Diamanten in Brasilien
    S. 149: Es sind etwa vierzig Jahre, daß man einige köstliche Steine nach der Stadt St. Sebastian brachte, die man aus einem kleinen Flusse, der auf der Abendseite dieser Stadt fließt, genommen hatte, die man anfänglich nur für schöne Kieselsteine hielt. Es geschahe aber nicht sogleich, daß man dieselbe nach Europa überbrachte. Diese schöne Kieselsteine sind neuerlich in großer Menge gefunden worden; [...]. Einige derselben waren sehr groß, die meisten aber von einer scharzen oder gelblichen Farbe, welches ihren Glanz sehr hinderte, und ihren Werth heruntersetzte; doch dem ungeachtet wurden viele von den gelben Steinen nach Lissabon gebracht, und für Topasen verkauft.
    Nachher mischte sich der König von Portugal darein, und ließ das Arbeiten in diesen Gruben verbieten.
    S. 150: Diese neue Einrichtung [Handelserlaubnis] ward im Jahr 1740 eingeführet, als der König von Portugal diese Gruben einer Gesellschaft in Rio Janeiro für einen jährlichen Pacht von hundert acht und dreißig tausend Crusaden, d. i. sechs und zwanzig tausend Pfund Sterling, mit der Bedingung überließ, daß sie bey diesen Gruben nicht mehr, als sechs hundert Sklaven, in Arbeit setzen sollten; aus welcher Bedingung deutlich erhellet, daß dieselben weit größer und erheblicher sind, als man sie insgemein gehalten hat. [kein Zweifel an der Echtheit.]


    S. 200-205: Pennsylvania

    S. 241f.: Niagra / Wasserfall


    Bd. 12 (1774):

    Gmelin: Rußland (1-77) / Pallas: Rußland (78-292) + Register!


    Datum: 16.02.2015 / ... / 15.12.2017 / ... / 14.11.2018 / 13.02.2020 / 21.11.2020